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Deine erste Woche in der neuen Stadt | Der Survival-Guide für Frankfurt

Du hast dir den Job deines Lebens geangelt, die Zusage für den Studiengang deiner Träume erhalten oder die Liebe deines Lebens gefunden – und bist deswegen nach Frankfurt gezogen? Hast eine neue Wohnung gefunden (wir haben keine Ahnung, wie auch immer du das geschafft hast – doch wir freuen uns mit dir!), hast auch die letzte Umzugskiste ausgepackt – und bist nun endlich bereit dafür, dich in dein neues Leben zu stürzen?

Dann fehlen dir nur noch unsere neun ultimativen Tipps, um deine erste Woche in der der Mainmetropole zu einem vollen Erfolg zu machen!

1 | Lass’ das mit den Skyline-Selfies 

Ja ja, wir wissen schon: Unsere Skyline ist in Deutschland einzigartig, und auch wir genießen den imposanten Anblick der weit in den Himmel ragenden Wolkenkratzer. Verständlich, dass du deine Freunde nun mit Selfies vor den Türmen oder gar dem Skyline-Titelbild auf Facebook beeindrucken magst. Sollen die doch ruhig wissen, dass du es so richtig gepackt hast! Wir dagegen verraten dir: Ja, als Neu-Frankfurter darfst du ruhig ein bisschen stolz auf “deine” Skyline sein. Wenn du aber einer von uns werden willst, dann erfreue dich einfach Tag für Tag am hoch hinaus ragendem Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt. Und belass’ es einfach dabei. Merke: Selfies sind peinlich, Selfies vor Frankfurts Wolkenkratzern peinlicher. Reduziere die Stadt nicht auf ein paar Türme, sondern mach’ dich auf, den Rest der Stadt zu entdecken. Es lohnt sich! 

Survival Guide Skyline

2 | Lass’ dein Auto stehen und schwing’ dich in den Sattel!  

Hey, wir haben eine gute Nachricht für dich: Den sackteuren Stellplatz für deine Karre kannst du dir sparen! Autofahren in Frankfurt, das bedeutet nämlich vor allem eines: Im Stau zu stehen, während fröhliche Fahrradfahrer am rechten Fahrbahnrand an dir vorüber ziehen. Also sei schlau und einer von ihnen! Frankfurt ist kompakt, mit dem Zweirad gelangst du schnell und bequem von einem zum anderen Ende der Stadt. Dass du damit nicht nur deine Nerven schonst, sondern ganz nebenbei noch etwas für deine Fitness und die Umwelt tust, brauchen wir nicht extra zu erwähnen… oder? 

3 | Meet the locals – Auf zum nächsten Wasserhäuschen! 

Mag ja sein, dass sich an den Trinkhallen deiner Heimatstadt vorwiegend düstere Gestalten tummeln. In Frankfurt dagegen verhält sich dies ein wenig anders: Wir sind stolz auf unsere “Wasserhäuschen”, wie die Trinkhallen hier heißen, und blicken auf eine lange und gepflegte Tradition zurück. Auch heute noch sind sie der ideale Ort, um mit der Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen. 

Vergiss’ Tripadvisor, Lonelyplanet und das, was dir Mama immer gesagt hat: Mach’ dich auf zum nächsten Wasserhäuschen, bestell’ dir ein kühles Getränk und tauche ein in die spannende Vielfalt unserer Stadt! Wetten, dass es nicht lange dauert, bis du dir mit jemandem ‘ne gemischte Tüte teilen kannst? Wie heißt es doch so schön: “Ob jung, ob alt, ob arm, ob reich – am Büdchen, da sind alle gleich!”

Survival Guide Trinkhalle

4 | Trink’ deinen Kaffee nicht zu Hause! 

Deine neue Küche ist endlich eingerichtet, auch die sündhaft teure Kaffeemaschine steht parat. Und nun kommen wir und raten dir, deinen Cappuccino nicht zu Hause zu genießen? Richtig, und das aus gutem Grund! Frankfurt wird dich nämlich geradezu erschlagen mit einer Vielzahl an fantastischen Cafés. Egal, ob du dich mit einem Buch in einer gemütlichen Ecke verkrümelst willst oder dich in den siebten Himmel schlemmen magst – ein Besuch im Café macht einfach glücklich! Nicht allein, dass du hier mit Hochgenuss ganze Nachmittage vertrödeln kannst: Zwischen Kuchentheke und Polstermöbeln kannst du obendrein ganz hervorragend Kontakte knüpfen. Praktisch auch, dass du die Kaffeemaschine dort nicht selbst entkalken musst…

Survival Guide Kaffee

5 | Entwickle eine vordergründige Abneigung gegen Offenbach! 

Dass die kleine Schwester unserer Stadt schon längst kein schmutziges, hochgradig kriminelles Moloch mehr ist, hat sich längst auch bis zu du den fundamentalistischsten Frankfurtern herumgesprochen. Doch mal unter uns: Auch wenn wenn Offenbach durchaus schöne Seiten hat und vielen wunderbaren Künstlern eine (bezahlbare) Heimat bietet, solltest auch du als Neu-Frankfurter gelegentlich inbrünstig gegen die “Offebäscher” wettern. Hin und wieder verbal auszuteilen, sichert dir nicht nur Sympathien bei eingefleischten Frankfurtern, sondern lässt diese dich schnell als einen von ihnen erkennen. Traditionen wollen schließlich gepflegt werden! Von Vorteil ist, dass du deine neu entdeckte Abneigung nicht einmal begründen können musst. Es reicht, sie zu hegen und zu pflegen! Trotz allem sollst du wissen, dass sich Frankfurter und Offenbacher tief im Herzen eigentlich sehr gerne haben. Nun, wo du eines hast, setz’ dich doch mal auf dein Fahrrad und statte unserer Nachbarstadt einen Besuch ab. Es lohnt sich! 

Survival Guide OF

6 | Komm’ an der Konsti klar!



Es wird nicht lange dauern, bis du mit der “Konsti” konfrontiert wirst. “Konsti”, das ist die im immer und ausschließlich verwendete Abkürzung für die “Konstablerwache”, welche wiederum sowohl den recht schmucklosen Platz auf der Zeil als auch den darunter liegenden Tiefbahnhof meint. Egal, wohin dich deine Wege durch die Stadt auch immer führen mögen: Wenn du nicht gerade mit deinem neuen Fahrrad unterwegs bist, wirst du hier so gut wie immer umsteigen müssen. Das Wichtigste in Kürze: Straßenbahn oben, S- und U-Bahn unten. Die S-Bahnen teilen sich mit den U-Bahnen der Linien 6 und 7 jeweils pro Fahrtrichtung einen Bahnsteig, welchen du mittels Rolltreppe erreichst. Falls diese (und das kommt selten vor!) tatsächlich einmal funktionieren sollten, hüte dich davor, links auf ihnen stehen zu bleiben, wenn du an deiner körperlichen Unversehrtheit interessiert bist. Wir übernehmen keinerlei Haftung für Folgeschäden! Auf dem Weg durch die B-Ebene, wie das Zwischengeschoss heißt, solltest du unbedingt einen Zwischenstopp bei der “Obstinsel” einlegen: Hier bekommst du Obst und Gemüse zum fairen Preis, was du insbesondere am Monatsende zu schätzen wissen wirst! 

Survival Guide Konsti

Auf dem Pflaster obendrüber kannst du Donnerstags wie Samstags ebenfalls Lebensmittel kaufen, allerdings musst du hier etwas tiefer in die Taschen greifen. Wundere dich nicht, wenn es an diesen Tagen aussieht wie auf dem Marktplatz auf deinem Dorf: Wir Frankfurter jedenfalls sind stolz auf den “Konsti-Markt” und nutzen diesen gerne als Feierabendtreff. Apfelwein gibt’s dort nämlich auch, doch dazu kommen wir gleich.

Zunächst nämlich solltest du wissen, dass dich auf dem Platz Menschen mit Kapuzenpullovern mit sonderbaren Zischlauten bedenken werden. Nein, sie freuen sich nicht einfach darüber, dich zu sehen. Auch sie wollen dir nämlich etwas für vermeintlich schmales Geld verkaufen. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: Nein, dabei handelt es sich weder um Obst noch um Gemüse. Weißte Bescheid, gell. Zwinker, Zwinker.  

7 | Leg’ dir ein dickes Fell zu – und Berührungsängste ab!

Mach’ dich darauf gefasst, dass wir Frankfurter unsere Herzlichkeit – nun, ja –  gern ein wenig subtiler ausdrücken. Denke dir nichts dabei, wenn der Mann hinter der Bar oder die Verkäuferin in der Boutique dein Lächeln nicht erwidern – für solche Kinkerlitzchen hat man hier schlicht keine Zeit! Und Zeit, die ist ist schließlich Geld und in der Finanzmetropole somit alles. Bewahre auch du dein Pokerface lerne: Die wahre Freundlichkeit liegt allein im Herzen! Ein dickes Fell lohnt sich auch und insbesondere bei deinem ersten Spaziergang durch das Bahnhofsviertel. Hier prallen Gegensätze aufeinander, wie sie krasser kaum sein könnten – doch je eher du deine Berührungsängste ablegst, desto schneller wirst du deine Meinung über die berüchtigten Straßenzüge revidieren. Es ist verdammt spannend hier! Lerne, dass sich auch hinter finsteren Ecken ein aufregender Schatz verstecken kann. Entdecke, dass die Menschen, vor denen deine Mama dich immer gewarnt hat, die spannendsten Geschichten erzählen können. 

Ist es nicht ohnehin die höchste Form der Herzlichkeit, sich bedingungslos zu achten und zu respektieren? Hiervon ausgenommen sind natürlich Menschen, die auf Rolltreppen links stehen bleiben. Diese darfst du nach Herzenslust anschnauzen – siehe auch Punkt 6. 

8 | Egal, wo: Bestell’ Schoppen statt Pils!

Widmen wir uns nun einem ganz wichtigen Element deines zukünftigen Daseins. Du bist hier nicht im Rest der Republik, sondern in Frankfurt. Auch wir wissen, dass es woanders vollkommen üblich ist, in geselliger Runde “für mich ein Pils” zu bestellen. Lass’ das bleiben! Allein das Wort “Pils” wird dich unverzüglich als ortsfremd outen. Wenn es denn unbedingt sein muss, bestell’ einfach ein Bier. Wenn du schlau bist, tust du es allerdings den Eingeborenen  gleich – und trinkst fortan lieber Apfelwein. Für den ist deine Wahlheimat schließlich aus gutem Grund bekannt! 

Die Basics:

Das große Tongefäß schimpft sich einen “Bembel”, die zugehörigen Gläser “Gerippte”. Da auch wir nicht wollen, dass du deine erste Woche in Frankfurt über der Toilettenbrille deiner 800-Euro-Warmmietenbesenkammer verbringst, geben wir dir folgenden Tipp: Taste dich langsam ran. Es ist kein Frevel, wenn du dir den “Schobbe” nicht gleich pur reinsaugen magst, bestell’ gern erstmal die saure Variante. Ein “Saurer”, das ist Apfelwein garniert mit Mineralwasser, herrlich erfrischend und bekömmlich! Einen “Tiefgespritzten” zu bestellen, erhöht dabei den Wasseranteil. Weicheier versuchen es mit einem “Süßen”, welcher einen mit Limonade versetzten Apfelwein bezeichnet. In diesem Falle gilt es allerdings zu bedenken, dass mit abschätzigen Blicken seitens der Kellner zu rechnen ist! Sobald du deine Magenschleimhäute ausreichend trainiert und eine Vorliebe für das “flüssige Gold” entwickelt hast, probier’s doch anschließend mal mit einem “Mispelchen”. Was es damit auf sich hat? Das, mein Freund, findest du am besten selber raus…. 

 

9 | Besorg’ dir unsere Magazine!

Du hast jeden einzelnen unserer Tipps verinnerlicht, gleitest zielsicher auf deinem Fahrrad von A nach B? Umstiege wie Einkäufe an der “Konsti” meisterst du souverän, du bestellst mit deinen neuen Freunden selbstbewusst einen “Sauren” und hast dein Lieblings-Café gefunden? Du weißt längst, dass das Schönste an Offenbach der Zug nach Frankfurt ist? Spitzenmäßig! Nun, lieber Neu-Frankfurter, fehlt dir nur noch Eins für eine richtig gute Zeit in deiner neuen Heimat: Unser Magazin

Survival Guide Magazin

Auf vielen kunterbunten Seiten nehmen wir dich mit zu den schönsten, spannendsten und auch skurrilsten Orten unserer Stadt. Entdecke mit uns die grünsten Ecken, die größten Genüsse und die vielfältigen Facetten all der Menschen, welche Frankfurt erst so wunderbar machen. Nur für dich stürzt sich das beste Team der Stadt Tag für Tag in ein neues Abenteuer und vergießt dabei ‘ne Menge Herzblut! Die aktuelle Ausgabe deines künftigen Lieblings-Magazins findest du beim Zeitschriftenhändler deines Vertrauens, bei Hugendubel und natürlich in unserem Online-Shop

Frankfurter zu sein, das ist weniger Frage der Herkunft als des Gefühls. Wir sind uns ganz sicher, dass du dich in unserer Stadt  schnell wohlfühlen- und Frankfurt um deine Persönlichkeit bereichern wirst! Die Tipps aus diesem Survival-Guide werden dir den Weg zum “Eingeplackten” ebnen. So nämlich nennt man bei uns die Zugezogenen, die sich hier heimisch fühlen.

Für Rückfragen stehen wir dir natürlich gerne zur Verfügung – und freuen uns schon jetzt auf ein Bild von dir in deiner neuen Heimat! Wir erwarten deine Grüße per E-Mail oder Facebook und natürlich auch bei Instagram unter dem Hashtag #frankfurtdubistsowunderbar. Aber bitte keine Selfies. Danke.

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