DIE NEUN | Die schönsten Wochenmärkte in und um Frankfurt
Regional, fair und mit viel Liebe einkaufen – das geht am besten auf dem Wochenmarkt. Jeder Stadtteil in Frankfurt hat seinen eigenen und jede:r Frankfurter:in hat seinen oder ihren Favorit. Aber vielleicht mag man ja auch mal über einen anderen schlendern. Wir haben gleich 9 Lieblingsmärkte für Euch! Und jeweils die besten Tipps für die Stände.
TEXTE: PHYLLIS MANIA, NIKKE BERGER, VICKY grinsted, MATTHIAS GRÜN
1 | Erzeugermarkt Konstablerwache (Do / Sa)
Zweimal pro Woche verwandelt sich die sonst eher triste „Konsti“ in ein belebtes, gut gefülltes Marktpanorama. Hier bleiben keine Wünsche offen: Frankfurter Spezialitäten reihen sich an Weine aus Rheinhessen und Imker-Honig aus dem Taunus. Besonders schön sind die riesigen Bauernsträuße vom „Blumenland Scondo“, die jede Woche in anderen Farben leuchten. Unser Liebling in dem ganzen Getümmel ist und bleibt jedoch: „Die Milchbar“. Zu fairen Preisen kann man sich hier unverschämt leckere Shakes aus frischer Buttermilch und diversen Sorten Fruchtpüree mixen lassen.
2 | Kaisermarkt (Di / Do)
Der Kaisermarkt ist dienstags und donnerstags die Anlaufstelle für die Mittagspause. Entsprechend treffen hier hippe Agenturmenschen (nee, uns meinen wir damit nicht!) auf beanzugte Bänker, Tourist:innen und im Viertel lebende Wochenmarkteinkäufer:innen. Das buntgemischte Publikum und das buntgemischte Angebot machen den Kaisermarkt aus. Jeder findet hier etwas an den Ständen, egal, ob Grüne Soße, Wildschweinbratwurst oder Backwaren. Ebenfalls sehr zu empfehlen: ein Mediterraner Teller mit diversen Soßen und Oliven, dazu warmes Fladenbrot.
3 | Wochenmarkt Schillerstraße (Fr)
Am westlichen Ende der Zeil öffnet der Schillermarkt an Freitagen seine Pforten. Auf knapp 300 Metern kann man sich in der Mittagspause knusprige Flammkuchen und deftige Suppen schmecken lassen. Ein Highlight sind die Gewürze und Tees von „Kräuter Kurti“. Ein Lieblingsmix zum Selbermachen: Ingwer und Zitronengras, immer eine super Erfrischung. Auch die Käsesorten beim „Rhöner Käsehobel“ sind zum Dahinschmelzen (Geheimtipp: nach „Bunkerkäse“ fragen).
4 | Wochenmarkt Bornheim Mitte (Mi / Sa)
Der Platz rund um das Uhrtürmchen mit all seinen umliegenden Cafés, Restaurants und süßen Läden ist ohnehin jederzeit einen Besuch wert. Ganz besonders ist es allerdings aber am Mittwoch und am Samstag der Fall, wenn der Wochenmarkt Bornheim den Platz in einen Frischlufthandel und beliebten Treff für Jung und Alt verwandelt. Längst sind es nicht nur mehr die Bornheimer:innen, die an den Marktständen ihre Einkäufe erledigen und sich anschließend auf eine Weinschorle und einen netten Plausch am Weinstand treffen – auch viele Frankfurter:innen aus anderen Stadtteilen wissen längst zu schätzen, sich hier mit Obst der Saison, frischem Gemüse und Wurstspezialitäten aus Nordhessen einzudecken und anschließend Freund:innen und Bekannte treffen zu können. Dass der Bornheimer Wochenmarkt sich steigender Beliebtheit erfreut, ist dabei sicherlich nicht nur seiner schönen Lage geschuldet: Bei der besten Hühnersuppe der Stadt oder einem Glas Riesling am Weinstand lässt es sich nämlich ganz hervorragend Bekanntschaft mit netten Menschen machen. Gemeinsam genießt es sich eben am besten – savoir vivre in „Bernem“.
5 | Friedberger Markt (Fr)
Der Wochenmarkt am Friedberger Platz im Frankfurter Nordend begann vor über 13 Jahren einmal als sympathische Einkaufsmöglichkeit für die Nachbarschaft des Nordends. Damals hätte niemand geahnt, dass der beschauliche Wochenmarkt nicht lange nur Anwohner:innen und Erzeuger:innen aus dem Umland anlocken – sondern recht bald sogar zum Politikum werden sollte: Schnell nämlich entwickelte sich der Markt zur Afterwork und Open-Air-Party bis spät in die Nacht hinein. Schlussendlich mussten sogar höchstrichterlich Grenzen gesteckt werden, damit sich die Anwohner:innen des Platzes nicht mit einer wöchentlich ausufernden Party ausgesetzt sehen mussten. Der Beliebtheit des Marktes tat dies allerdings keinen Abbruch, allfreitäglich ist der Friedberger Platz auch heute noch bevölkert von tausenden gutgelaunten Frankfurter:innen, die bei einem Glas Wein am Stand vom „Rollanderhof“ oder kaltem Bier von einer der nahegelegenen Trinkhallen den Beginn des Wochenendes zelebrieren. Picknickdecken werden ausgebreitet, Gaumenfreuden am Marktstand nebenan erworben – man munkelt, der „Friedi“ sei gar der größte Single-Treff der Stadt! Für viele Frankfurter:innen ist der Start ins Wochenende ohne den Besuch schon gar nicht mehr denkbar. Gut, dass sich die Party in den Bars & Kneipen in unmittelbarer Nähe fortsetzen lässt. Doch vergesst nicht, Euch vorher noch eine Bratwurst oder Quarkkartoffel vom Wochenmarkt mitzunehmen – als Grundlage für eine Freitagnacht in Frankfurt…
6 | Wochenmarkt Bockenheimer Warte (Do)
Rund um das berühmte Türmchen, die Bockenheimer Warte, stehen donnerstags einige Stände. Seit dem Wegzug der Goethe-Uni vom Campus Bockenheim ist es hier deutlich leerer geworden. Aber weiterhin gibt es hier alles, was man auf einem Markt erwartet: Fisch, Fleisch, Käse, viel frisches Obst, Gemüse und Blumen. Zum Mittagessen für die Büroleute aus dem Umkreis eignen sich Currywurst oder Ofenkartoffel, Fleischkäsebrötchen oder Quiche Lorraine. Und: Auch ein neues Nachthemd ist hier zu finden, man weiß ja nie, was das Wochenende noch so bringen wird.
7 | Wochenmarkt Südbahnhof (Di / Fr)
Dienstags und freitags wird es eng auf dem Diesterwegplatz am Südbahnhof – Marktzeit. Bergeweise frisches Obst und Gemüse machen Lust aufs Kochen und es gibt frische Fischbrötchen, die sogar Exil-Hamburger:innen schmecken. Viele Stände locken mit einfachen, aber umso leckereren Mittagsgerichten. Wer danach nicht mehr (oder nicht viel) arbeiten muss, lässt sich einen Weißwein schmecken und auf einen Plausch mit den Sachsenhäuser:innen ein. Auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte man sich die Antipasti an der südöstlichen Ecke des Markts. In großen Krügen und Fässern mit Öl und Kräutern eingelegt, warten hier verschiedenste Sorten Oliven und andere Köstlichkeiten.
8 | Offenbach Wilhelmsplatz (Di / Fr / Sa)
Einer der schönsten Marktplätze der Region ist sicherlich der Offenbacher Wochenmarkt am Wilhelmsplatz. Diesen gibt es bereits seit 1903. Jeden Dienstag, Freitag und Samstag spannen regionale Erzeuger:innen ihre großen, gestreiften Schirme auf, um uns mit saisonalen Lebensmitteln zu versorgen. Vor Ort finden wir gesundes Obst und Gemüse, verschiedenste Brotkreationen, leckere Milch und Käsespezialitäten sowie Eier aus Freiland-und Bio-Haltung. Auch gibt es eine große Auswahl an herzhaften Fleischwaren, frischem Fisch und bunten Blumen. Abgerundet wird das Markterlebnis durch kleine Imbissbuden, Weinstände und süße Café-Bars, die für unser leibliches Wohl sorgen. Denn nach einer ausgiebigen Runde über den 3600 Quadratmeter großen Wochenmarkt mit seinen knapp 70 Marktständen lässt das Hungergefühl nicht lange auf sich warten.
Viel geballte Erfahrung bekommt Ihr an den Marktständen von Heidi Jung und Matthias Häcker geboten. Heidi Jung wird von den meisten nur „Tomaten-Heidi“ genannt. Diesen Namen trägt sie nicht ohne Grund, denn auf ihrem Feld in Oberrad züchtet sie mit ihrer Familie die schmackhaftesten Tomaten aus der Region. Gute Laune gibt’s auch bei Matthias Häcker zu holen. Man kann sich glücklich schätzen, wenn die Schlange an seinem Käsewagen mal wieder etwas länger ist, denn dann wird man mit viel Witz und Know-How unterhalten. Besser angestanden haben wir noch nie! Denn sind wir mal ehrlich, so ein Besuch auf dem Wochenmarkt wird erst durch die vielen Gespräche vor Ort mit Leben gefüllt. Wenn Ihr uns fragt, ist der Offenbacher Wochenmarkt definitiv eine der schönsten Ecken aus Offenbach und in jedem Fall eine Reise wert.
9 | Offenbach: Goethe-Platz (Do)
Das Märktchen in Offenbach ist ein kleiner, aber feiner, innerstädtischer Stadtteil-Wochenmarkt. Dieser findet seit 2015 immer donnerstags zwischen 15 und 20 Uhr im kreativen Nordend statt. Am Goetheplatz versammeln sich eine handvoll regionale Erzeuger:innen. Allerdings ist der Zeitraum, in dem der Wochenmarkt stattfindet, für viele Berufstätige sehr attraktiv. Nach der Arbeit noch schnell frische Pasta von Federica einkaufen. Oder leckere Brot- und Käsekreationen vom bekannten Demeter-Betrieb „Dottenfelderhof“ aus Bad Vilbel. Im Anschluss kann man in geselliger Atmosphäre bei „Die Genussverstärker“ noch einen prickelnden Sekt oder einen köstlichen Tropfen Wein genießen und das bevorstehende Wochenende einläuten. Der kompakte Wochenmarkt wird von den Anwohner:innen im Nordend sehr gut angenommen und bekommt durch das bunte Treiben viel Leben eingehaucht. Ein schöner Wochenmarkt mit Wohnzimmercharakter!
Mehr Einkaufstipps gibt es hier.
Ein Beitrag vom Team.