Kunst erleben in und um Frankfurt

Text: Marie-Céline Grosz, Ruth M. Neubert, Titelfoto: Alte Schmelze © Jens Gerber

MARS

Ginnheimer Landstraße 35 | Frankfurt-Bockenheim | @marsfrankfurt 

MARS Frankfurt hat mit dem Umbau einer ehemaligen Lagerhalle in Bockenheim einen nicht-kommerziellen, unabhängigen und selbstverwalteten Kulturraum geschaffen. Im Ausstellungsraum mit angrenzenden Ateliers stehen die Arbeiten junger Kunstschaffender im Fokus. Sie sollen sich hier zeigen und ausprobieren können und außerdem einen Ort zur Begegnung und zum Austausch vorfinden. Schmeckt! Locker aus dem Handgelenk haben die Gründer:innen Anna Nero, Robert Schittko und Marcel Walldorf außerdem ein Rundum-Sorglos-Paket an Rahmenprogramm geschnürt: Lesungen, Konzerte, Performances, Bildungs- und Kulturangebote, integrative Stadtteilarbeit und Workshops. 
Wir sind überzeugt: So soll und wird das MARS auch perspektivisch als sozialer und kultureller Treffpunkt wachsen und sich als Ort des Lernens und der kulturellen Produktion in Frankfurt etablieren. 

Alte Schmelze

Gutleutstraße 294 | Frankfurt-Gutleutviertel | @alte_schmelze

Mit der „Alten Schmelze“ hat das Milchsackgelände Frankfurt um einen neuen Kulturort bereichert, in dem in den Sommermonaten regelmäßig wechselnde Ausstellungen gezeigt werden. Seit 2022 sollen hier nicht nur kreative Prozesse freisetzt werden, sondern dem etwas abseits gelegenen Areal im Frankfurter Westen eine Adresse für kreative Schaffensräume gegeben werden, um es so ins kulturelle Stadtgefüge zu integrieren. Die Reihe „Kunst in der Milchsackfabrik“ konzentriert sich auf künstlerische Positionen, die den alltäglichen Raum reflektieren und adressieren. In der einstigen Autowerkstatt „Alte Schmelze“ entstehen aber auch weitere kulturelle Veranstaltungen – darunter Kommunikations- und Beteiligungsformate, um neue Diskussionen und Diskurse anzustoßen und in der Stadt sichtbar zu machen. Wir sehen uns dort!

ay ay  ay

Hafenplatz 1-3 | Offenbach | @ayayay_________

Es ist bereits einiges an Wasser durch den Main geflossen seit sich der Offenbacher Hafenplatz zum Umschlagplatz für junge Kunst aus dem Umfeld der HfG Offenbach entwickelt hat. Mit Sitz direkt an der Quelle werden hier die Arbeiten frisch gebackener Künstler:innen heiß serviert. Zuvor als Magma Maria bekannt, ist der rundum verglaste Hafenspace Ende letzten Jahres zum neuen Heim der studentischen Gruppe ay ay  ay geworden. Initiiert vom Bildhauerei-Bereich der HfG, bietet der Raum eine Plattform für Ausstellungen, Happenings und vielfältige Formate – mit dem Ziel, aktuelle künstlerische und kuratorische Praktiken herauszufordern und neu zu hinterfragen.
Sprich: Hier findet sich alles, was einen Off-Space, der eigentlich vielleicht gar kein richtiger ist, zu einem ziemlich guten macht.

Opelvillen Rüsselsheim

Ludwig-Dörfler-Allee 9 | Rüsselsheim am Main | @opelvillen

Nicht in Frankfurt, aber definitiv einen Ausflug wert:
Die Opelvillen in Rüsselsheim. 
Als architektonisches Juwel aus der Gründerzeit sind sie zu einem bedeutenden Kulturzentrum geworden. Ursprünglich als repräsentative Villa von der Opel-Dynastie erbaut, dient der Komplex heute als Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst und Kultur. Zu sehen gibt es hier Wechselausstellungen, die sowohl lokale als auch internationale Künstler:innen aus verschiedenen Disziplinen präsentieren und von Veranstaltungen wie Konzerten und Lesungen ergänzt werden. Im umliegenden Park, der im Sommer auch für Open-Air-Veranstaltungen genutzt wird, lässt es sich außerdem bei bester Aussicht auf das historische Gebäude ganz wunderbar entspannen.

basis

Gutleutstraße 8-12 & Elbestraße 10 (im Hinterhaus) | Frankfurt-Bahnhofsviertel | @basisfrankfurt

Auf vier Standorte aufgeteilt, ist die basis e.V. ein weiterer Knotenpunkt der Frankfurter Kunstszene. Neben gemeinschaftlichen Produktionsstätten und Arbeitsräumen bietet sie ein internationales Austauschprogramm für Nachwuchskünstler:innen an und präsentiert im Bahnhofsviertel Gegenwartskunst in Form von Ausstellungen, Lesungen und Vorträgen. Besonders im Fokus: Die Rolle von Kunst in der Gesellschaft. 
Ein „Must-See“ auf jedem Kulturkalender!

saasfee* pavillon 

Bleichstraße 64-66 | Frankfurt-Innenstadt | @saasfeepavillon

Ein weiterer Hotspot zwischen Grünanlage und Eschenheimer Turm ist der saasfee*pavillon. Seit fast 20 Jahren kuratiert das Künstlerkollektiv saasfee* rund um Moni Friebe, Alex Oppermann und Al Dhanab hier ein Programm, das Kunst, elektronische Musik und interdisziplinäre Experimente verbindet. Der Pavillon zeigt nicht nur junge Talente aus dem Rhein-Main-Gebiet, sondern auch internationale Positionen als spannenden Mix! Mit neuen Projekten wie dem saasfee*soundpark und dem saasfee*satellit erweitert das Kollektiv stetig sein Netzwerk: Kunst, Musik, Design – immer experimentell, immer am Puls der Zeit. 
Die Events und Ausstellungseröffnungen sind für uns nicht mehr aus dem Frankfurter Stadtbild wegzudenken.

1822-Forum

Fahrgasse 9 | Frankfurt-Innenstadt

Wer in Frankfurt Sparkasse sagt, muss auch Kunst denken. Bereits seit den 70ern betreibt die Frankfurter Sparkasse das 1822-Forum als nicht-kommerzielle Galerie in der Frankfurter Innen­stadt. Künstler:innen aus Frankfurt und Umgebung, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen, haben hier Raum und Gelegenheit, eine eigene Ausstellung zu organisieren und einen zugehörigen Ausstellungs­katalog zu konzipieren. Mit einer Vernissage zum Auftakt und während der anschließenden sechs­wöchigen Ausstellungs­zeit haben sie so die Gelegenheit, Arbeiten dem breiteren Publikum auf der Galerienmeile Fahrgasse zu präsentieren – und wir haben die Möglichkeit, Neues zu entdecken!

Ausstellungsraum EULENGASSE 

Seckbacher Landstraße 16 | Frankfurt-Seckbach | @eulengasse

Last, but never least, haben wir auf unserem persönlichen Kunst-Radar einen Ausstellungsort, der nicht nur eine Plattform für zeitgenössische Kunst bietet, sondern auch einen offenen Raum für Austausch, Diskussion und Experimente schafft: 
Die EULENGASSE wird seit 2003 von Künstler:innen selbst betrieben – unabhängig vom Kunstmarkt, aber tief verwurzelt in der Kunstszene. Das Ergebnis ist ein lebendiges Zusammenspiel von Kunst, Kultur und Gesellschaft. Neben einem vielseitigen Programm mit internationalen und lokalen Positionen kann man hier auch Vorträgen lauschen, Filmprogramme kennenlernen, Performances und Exkursionen erleben. In der EULENGASSE werden Perspektiven erweitert – für Kunstschaffende und alle, die es werden wollen. Ein weiterer kleiner Gem auf Frankfurts Steckbrief, auf den wir uns in Zukunft sehr freuen.