Zeche im Ruhrgebiet

Zu Besuch im Ruhrgebiet

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Wir kennen doch alle diese typischen Bilder vom Ruhrgebiet mit meist verlassenen Industriestätten sowie dem ehemaligen, und doch noch omnipräsenten Bergbau. Und genau darum geht es auch bei unserer kleinen Reise durch das Ruhrgebiet. Getrieben von einem dauerhaften Ohrwurm (Ihr wisst genau, welches Lied wir meinen) haben wir uns an einem Wochenende im Oktober auf den Weg nach Duisburg, Essen und Co. gemacht. 

Was wir vorwegnehmen können: Die Industriekulturgüter haben uns sehr positiv überrascht! Und selten ist es uns so schwer gefallen, nicht jede Ecke, jeden Turm oder jedes Gebäude zu fotografieren. Denn auch wenn Frankfurt einiges zu bieten hat, an fotogenen Zechen und Stahlwerken mangelt es. Freut Euch auf eine Tour zu den schönsten Industriestätten im Pott! 

Blick auf die Landschaftsskulptur "Tiger & Turtle" in Duisburg
Blick auf die Landschaftsskulptur "Tiger & Turtle" in Duisburg
Blick auf die Landschaftsskulptur "Tiger & Turtle" in Duisburg

Der volle Charme Ruhrgebiet: Duisburg 

Achterbahn fahren kennen wir doch alle, aber eine Achterbahn begehen? Das geht nur bei Tiger & Turtle in Duisburg. Die Kunstinstallation liegt auf einem Hügel, und spätestens nachdem wir sie erklommen haben, hat uns das Ruhrgebiet bereits in seinen Bann aus charmantem Industrieflair gezogen. 

Autorin Franzi beim Kaffee trinken
Barista macht Latte Art
Falafel und Salat im LoLu

Der Kopf voll mit Eindrücken, der Bauch aber (knurrend) leer. Zeit für einen Stop in der Duisburger Innenstadt, bei dem wir es uns mit leckeren vegetarischen Gerichten im LoLu und einem warmen Kaffee bei Passione Espresso gut gehen lassen. 

Gasometer Oberhausen von außen
Gasometer Oberhausen innen
Gasometer Oberhausen innen

Fühlen wie ein Astronaut: Oberhausen 

Früher wurde im Gasometer Gas gespeichert, heute wird die hohe Halle als Ausstellungsort genutzt. Wir dürfen die neueste Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ besuchen. Mit Bildern und Hologrammen werden neben der Schönheit der Natur auch der Einfluss der Menschheit auf unseren Planeten gezeigt. Absolutes Highlight: Die riesige Weltkugel auf der obersten Etage. Schnappt Euch einen Fatboy und lasst die musikalisch hinterlegten Projektionen auf Euch wirken. Wir nutzen die Chance und fahren mit dem Aufzug zu der Aussichtsplattform des Gasometers. Bei der Fahrt erscheint der Erdball immer kleiner und wir genießen den faszinierenden Blick auf die Erde, den sonst vermutlich nur Astronauten so erleben dürfen. 

Tetraeder Bottrop von weitem
Aussicht vom Tetraeder Bottrop mit Regenbogen
Auf dem Tetraeder Bottrop
Treppe Tetraeder Bottrop

Wie eine andere Welt: Bottrop 

Wir sind noch nicht fertig mit unserem Astronauten-Content. Denn weiter geht es auf den..Mond? Zumindest fühlt es sich für uns so an. Nach unzähligen Treppenstufen erreichen wir den Tetraeder in Bottrop. Umgeben von einer steinernen Landschaft und mitten auf einem Hügel zeigt sich das pyramidenförmige Kunstwerk. Vom Tetraeder aus hat man einen wunderbaren Rundumblick auf das Ruhrgebiet. Wer genauso viel Glück hat wie wir, kann Anfang und Ende eines Regenbogens bestaunen. Schätze haben wir während unserer Reise ja genug gesehen. 

Blick auf die Halde Haniel
Blick auf die Halde Haniel
Franzi schaut auf die Halde Haniel herunter
Neapolitanische Pizza

Und schon wartet der nächste außerirdische Ort auf uns. Die Halde Haniel wirkt wie ein Alienlandeplatz mitten im Ruhrgebiet. Denn nach dem Aufstieg auf ca. 118 Meter erwartet uns am Gipfel ein besonderer Anblick: Auf der Halde finden wir eine Bergarena, die von exakt 100 bunten Totems umgeben ist. Und auch der Ausblick vom TOP OF THE POTT lohnt sich allemal! 

Um den Tag abzurunden, machen wir uns auf den Weg in die Essener Innenstadt. Hier reihen sich viele verschiedene Restaurants aneinander. Wir entscheiden uns für einen Ausflug nach Neapel – oder besser gesagt zu 60 Seconds to Napoli – und gönnen uns eine typisch-neapolitanische Pizza.

Pasta und Nachspeise im Café
Zeche Zollverein innen
Zeche Zollverein innen
Zeche Zollverein Museum
Zeche Zollverein innen
Zeche Zollverein

Zechen-Power in Essen 

Der nächste Tag: Im Zucca Café erwartet uns ein willkommener Kontrast zu der sonst etwas schroffen Atmosphäre im Pott. Zwischen rosa Wänden genießen wir unser Frühstück, bevor wir uns auf den Weg zu dem ersten Highlight des Tages machen. Das UNESCO-Weltkulturerbe Zollverein punktet mit Superlativen: Wir nehmen an einer Führung teil, die uns den Weg der Kohle in der einst größten Steinkohlezeche der Welt näher bringt. Wer – wie wir – nach dem Stillen des Wissensdursts auch noch richtigen Hunger verspürt, kann das stilvolle Restaurant the mine direkt neben dem Doppelblock testen. 

Zeche Zollern Turm von außen
Zeche Zollern von weitem
Franzi in der Halle der Zeche Zollern
Zeche Zollern von außen

Bergwerk-Charme in Dortmund: Zeche Zollern 

Unser nächster Stop fühlt sich an wie das Ruhrgebiet in a nutshell! Schon bei Ankunft verstehen wir den Namen „Schloss der Arbeit“. Wunderbar erhaltene Backsteinfassaden, große Maschinenhallen und eine riesige Ausstellung über das Leben der Zechenarbeiter erwarten uns auf der Zeche Zollern. Wir schlendern über das Gelände des ehemaligen Bergwerks und lassen die eindrucksvolle ruhige Atmosphäre auf uns wirken. 

Backsteingebäude: Lichtmuseum Unna von außen
Leuchtschrift im Lichtmuseum Unna
Bläulich leuchtende Buchstaben im Lichtmuseum Unna
Rot leuchtende Halle im Lichtmuseum Unna

Etwas für die Augen: Unna 

Last but not least: Unna. Oder besser gesagt: Die Lindenbrauerei und das Zentrum für internationale Lichtkunst. Hier treffen die geballte Ladung Kunst und Kultur der Stadt aufeinander, denn neben dem Museum gibt es auch noch ein Theater und den Veranstaltungsort „Schalander“. Für uns geht es nun in die Tiefen der ehemaligen Brauerei. Im verwinkelten Keller erwarten uns unterschiedlichste Lichtinstallationen renommierter Künstler, die speziell für die Räume angefertigt wurden. Bunte Farben, Strobolichter und Discokugeln – das Lichtkunstmuseum hat für die Augen definitiv einiges zu bieten. Übrigens ist das Museum das einzige weltweit, welches sich ausschließlich der Lichtkunst widmet. 

Nach der langersehnten Bratwurst im Brötchen treten wir den Heimweg an – vollgepackt mit Eindrücken, vollen Foto- und Videospeichern sowie vielen guten Gründen, das Ruhrgebiet wieder zu besuchen. 

Übrigens: Die Route Industriekultur eignet sich wunderbar für einen Wochenendtrip, denn die einzelnen Städte im Ruhrgebiet liegen nah beieinander. Und trotzdem haben wir es geschafft, nur einen Bruchteil der wunderbaren Denkmäler zu besuchen. Alle Stationen entlang der Route Industriekultur findet Ihr hier: 

www.industriekultur.ruhr

Franziska Magel

BWL-Studentin, die trotzdem gerne kreativ arbeitet und nur schlechte Laune hat, wenn sie hungrig ist. Wäre gerne Vegetarierin, kann sich aber ein Leben ohne Frankfurter Schnitzel nicht vorstellen. Entdeckt gerne neue Orte in Frankfurt und dem ganzen Rhein-Main-Gebiet!

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