Oppenheimer Landstraße 48, Frankfurt-Sachsenhausen | www.oheim.eu
”Ich weiß gar nicht, wo ich Euch einordnen soll”, sagt ein Gast bei seiner Kaffee-Bestellung am Tresen. Julia, Mitgründerin des “oheim”, sagt mir, dass sie und ihr Partner Christian das oft hören: “Was seid Ihr eigentlich?” und “Ach, und das habt Ihr auch?!”.
Das “oheim” passt nach dem Betreten nicht mehr nur in die Schublade eines hübschen Cafés. Denn geht man durch den Laden sieht man vor allem auch den Concept Store: Tücher, Bücher, Papeterie, Delikatessen, Schmuck, Teedosen, Leckereien und hübsche Kleinigkeiten, in großen Regalen oder liebevoll arrangiert auf kleinen Tischen und Schränken. Vieles davon haben wir noch nie irgendwo gesehen. “Sparkling Tea” zum Beispiel – Wein mit Tee aus Kopenhagen, die schönen Dosen von “Paper & Tea” aus Berlin oder die köstlichen Manufaktur-Essige des Wieners Erwin Gegenbauer.
Für den Specialty Coffee der eigenen Hausröstung wird der Rohkaffee durch Direct Trade beim Farmer gekauft. Neben der unmittelbaren Bezahlung an der Quelle ist der zweite Effekt eine bessere Einwirkung auf die Qualität. “Für guten Kaffee müssen alle Stellen der Verarbeitung eine hohe Qualität haben”, so Julia: der Ursprung, das Rösten – und natürlich der Barista. Eine große Auswahl an Kuchen und Quiche aus der eigenen Backstube sowie Frühstück ergänzen das Angebot.
”Das oheim soll ein zweites Wohnzimmer sein.”
Oh schönes Heim. Und alle zu kaufenden Produkte sollen auch das erste Wohnzimmer und das Leben daheim schön machen. Das alte Wort steht außerdem für die alten bzw. immerwährenden Werte, die beide Inhaber und ihr Team im Laden jeden Tag hier leben: Leidenschaft, Wertigkeit, Liebe zum Detail, Vertrauen. Beraten möchten sie ihre Gäste, nicht zum Kauf bequatschen; einen Unterschied machen – durch die Unterstützung kleiner, toller Labels, für die sie oft die Markteinführung in Frankfurt machen oder durch die ausschließliche Verwendung von “reCup”, dem Mehrweg-Pfandsystem für Coffee-to-go-Becher.
“Macht doch mal selbst einen Laden”, hatten Freunde zu den beiden schon so oft gesagt, wenn sie tolle Leckereien von irgendwo mitbrachten. Und dann fassten sich die Ur-Sachsenhäuserin Julia und ihr Partner Christian ein Herz und eröffneten vor sechseinhalb Jahren mutig das “oheim”. Und bei der vielen Arbeit sind es diese kleinen schönen Momente, die sie motivieren, mit so viel Mühe immer weiter zu machen: Wenn Kunden sich an einem Samstag für ein Geschenk beraten lassen und dann am Dienstag bereits wieder vorbeischauen, nur um kurz Bescheid zu sagen: “Wie gut das war!”. “Herzblut” ist als Beschreibung schon überstrapaziert, aber selten war sie zutreffender als hier.