13.07.2018
So wohne ich: im grünen Oberrad
Wir sind neugierig. Und wollen wissen, wie Frankfurter wohnen. Wie lebt eine Studenten-WG in Bornheim, wie ein Banker im Westend? Wie sieht die Wohnung einer kleinen Familie im Nordend aus? Also machen wir uns auf die Suche und zeigen Euch immer mal Eindrücke aus dem Innenleben der Stadt: den Wohnungen.
„Im Grünen“ ist die Wohnung tatsächlich gelegen: Morgens nach dem Aufwachen schaue ich direkt raus auf die Felder, die Oberrad umgeben, und sehe meine Nachbarn, die ein Gärtnerei-Unternehmen betreiben, im Garten herumwuseln. Es ist mir nach wie vor ein Dorn im Auge, dass ich etwas „ab vom Schuss“ wohne und für jeden Weg in die City mindestens 20 Minuten Radweg einplanen muss; auf der anderen Seite macht der Fahrradweg am Main entlang jeden Tags aufs Neue die „schlechte Lage“ wieder gut, und auch sonst bin ich in meiner Umgebung bestens mit Laufstrecken und einem ruhigen Feld für mein Zirkeltraining versorgt. Ins Ostend, zu meinem Lieblingscafé “Aniis”, in dem ich manchmal nachmittags arbeite, brauche ich mit dem Rad auch bloß 13 Minuten.
Ich arbeite sonst von zu Hause aus, und einer der Gründe, warum ich von London nach Deutschland zurückziehen wollte, war, dass ich Platz für mein Studio / Büro haben wollte. In England habe ich ein Haus mit drei Leuten geteilt – das zerrte auf Dauer an den Nerven, wenn die Küche belegt war oder ich Ruhe brauchte zum Schreiben und zur kreativen Entfaltung. In dem Sinne ist meine Wohnung hier nun also perfekt: Ich habe eine große helle Küche, in der ich täglich Rezepte entwickle, habe meine Wände so gestrichen, dass ich verschiedene Bildhintergründe zur Auswahl habe, habe einen großen Esstisch aus Beton, an dem sowohl Gäste Platz haben als auch meine Utensilien, die ich täglich zum Fotografieren und arbeiten brauche. Nur mit Stühlen hatte ich bisher kein Glück: Da suche ich immer noch passende, die schön zum massiven Tisch und dem – eher unschönen – Laminatboden passen. Der Boden ist mir leider das Manko der Wohnung: Hätte ich echte Holzdielen, würde ich vermutlich nie wieder hier ausziehen!
Mein Lieblingsplatz in meinem „Loft-Apartment“ ist die Sofaecke. Die Couch habe ich von meinem Opa geerbt, sie hatte schon in meinem Wohnzimmer in Hamburg, wo ich vor London gewohnt habe, einen Platz und ist im April den weiten Weg nach Frankfurt gereist, um jetzt hier täglich in Gebrauch genommen zu werden. Die Pflanzen drumherum bringen Leben in die Wohnung: Ich liebe es, zu beobachten, wie sie sich je nach Tageszeit immer zur Sonne hin ausrichten.
Ich hatte keine Angst davor, im Wohnzimmer gleich zwei (großflächige) Wände schwarz anzumalen, im Gegenteil:
Ich finde, die dunklen Wände passen perfekt hierher.
So habe ich dann auch gleich noch die Wand im Schlafzimmer dunkelgrau gestrichen – und freue mich jeden Abend, wenn ich ins Bett gehe, darüber, welche Ruhe das Grau in dem Raum verteilt.
In dem zweistöckigen Haus, in dem ich lebe, nehme ich das gesamte obere Stockwerk ein; mit der Nachbarin im Erdgeschoss teile ich meine Leidenschaft fürs Yoga, und die Vermieter, die auch auf dem Grundstück leben, sind Landwirte, die mich jeden Samstag auf dem Oberräder Wochenmarkt mit Obst und Gemüse versorgen. Wenn man bedenkt, dass ich hauptberuflich mit Essen arbeite und Yogalehrerin bin, habe ich mit meiner Wohnung wohl also einen Volltreffer gelandet!
In der Tat bereue ich es keine Sekunde, dass ich mich für diese Wohnung entschieden habe.
Würde ich näher im Zentrum wohnen, müsste ich wahrscheinlich für mehr Geld mit weniger Platz auskommen. So habe ich hier allen Raum, den ich täglich zum Arbeiten brauche, und auch wenn der Arbeitstag vorbei ist, fühle ich mich zu Hause noch wohl. Das war mir wichtig: ein Zuhause zu finden, in dem ich mich heimisch fühle – und das ist mein Loft „auf dem Dorf“ ohne Zweifel!”
Wer wissen will, wer hinter dieser Wohnung steckt, der klicke hier.
Ein Beitrag vom Team.