21.04.2022
Was Urbanität macht: Die Ausstellung in unserem Urban Space
Besondere Läden für schöne Dinge, Innenstadttrubel in seiner buntesten Form und eine Reihe an Galeriekonzepten, die sie zur Kunstmeile Frankfurts machen: Das kreative Umfeld der Fahrgasse ist unsere tägliche Inspirationsquelle für Projekte, Events, Geschichten sowie einen nie enden wollenden Strom an immer neuen Ideen – und nicht zuletzt mit unserem Urban Store fügen wir uns nahtlos in diesen Kosmos ein. Dessen Schaufenster und Wände sind nun Kulisse für unser neuestes Kreativprojekt: Studierende der Academy of Visual Arts Frankfurt stellen bei uns ihre Semesterarbeiten aus. Kommt mit uns auf einen (virtuellen) Rundgang!
Ein Blick in die Kunst
„Ihr sitzt auf dem Präsentierteller!“ – unsere breite Fensterfront ist ein Hingucker. Sie zeigt Neugierigen unser kreatives Schaffen und uns das spannende Treiben unserer Lieblingsstadt. Sie gibt – normalerweise – den Blick frei auf unsere Produktpalette, die wir in Eigenregie und in Kooperationen mit Frankfurter Talenten entwickeln, verwandelt sich jedoch immer wieder in eine Leinwand für Frankfurter Künstler:innen und für unsere spontanen Gestaltungseinfälle. Nun wird sie zum Ausstellungsraum für die künstlerischen Talente des Seminars „Die Stadt als Ereignis” im 7. und 8. Semester der Academy of Visual Arts des Wintersemesters 2021/2022 bei Seyyal Carnetto.
„Für uns zählt das gemeinsame urbane Erleben von Frankfurt, die Menschen und die Community. Das Ganze noch einmal auf intuitive Art erfahrbar zu machen und jungen Kreativen eine Plattform zu bieten, ist für uns die perfekte Ergänzung zu dem, was wir tagtäglich tun!“
Amin Baghi, esistfreitag
Was macht die Stadt?
Nicht, was Stadt ist, sondern was Stadt macht: Das ist die Fragestellung, mit der sich die Studierenden in diesem Seminar beschäftigt haben. Wie und welche Transformationen werden durch Interaktionen in der Stadt in Gang gesetzt? Diese spontanen Prozesse wollten sie sichtbar und erfahrbar machen.
„Denn Stadt ist eben nicht nur Architektur, sondern entsteht auch durch unsere alltäglichen Praktiken. Dadurch kann sie sich immer wieder auf’s Neue ereignen.“
Seyyal Carnetto, Dozentin
Ihr könnt drei Werke in unserer Ausstellung bewundern:
„Frankfurter*Innen“ von Nicole Ulrich
Nicole Ulrich möchte mit ihrer Arbeit „Frankfurter*Innen“ auf die Kontinuität und Aktualität feministischer Themen aufmerksam machen. Hierzu hat sie eine Installation aus sechs selbstgestrickten Einkaufsnetzen kreiert, von denen jedes einzelne für eine Frau steht, die mit ihrer Gestaltungskraft und Individualität täglich die Prozesse in der Stadt gestaltet. Damit symbolisieren sie auch die Belastbarkeit, Eigenständigkeit und Zielstrebigkeit in den unterschiedlichsten Arbeitsbereichen, in denen die jeweilige Frau tätig ist.
„Bei der Untersuchung von Prozessen in der Stadt Frankfurt bin ich über die Kleinmarkthalle auf die Marktfrau Frau Schreiber aufmerksam geworden. Nach einem Interview wurde mein Interesse geweckt, noch mehr Frauen zu recherchieren, die mit ihrer Gestaltungskraft täglich, in sich wiederholenden Prozessen, die Stadt gestalten.“
Nicole Ulrich, Studentin
„TrashTerracotta“ von Ramona Fischer
Ramonas Arbeit setzt sich mit dem Prozess der Vermüllung in Frankfurt auseinander: Sie ist ein Zusammenspiel aus organischen, handgefertigten Gefäßen, bestückt mit Objekten, gefunden auf Frankfurts Straßen. Weggeworfene Objekte werden auf selbst entworfene Vasen integriert. Jede einzelne wurde aus Keramik geformt und steht im Gegensatz zum Wegwerfen als „Gefäß” für das Auffangen, Bewahren und Präsentieren. Die Vasen orientieren sich in ihrer Größe an dem Müllanteil an dem Ort, auf den sie sich beziehen, zum Beispiel der Zeil. Zu finden sind unter anderem Plastik, Verpackungsmaterial, Kaugummis und Hygienemasken. Zum Werk gehört außerdem eine Reihe an Postkarten.
„Undinge“ von Christin Schreiber
„Undinge“ von Christin Schreiber beschäftigt sich mit der virtuellen Informationsflut in der Stadt. Ungreifbare Informationen, also eigentlich Undinge, werden in abstrakte (Taschen-)Objekte übersetzt und damit materialisiert, das heißt greifbar gemacht. Grundlage hierfür sind „seismografische Aufzeichnungen“, die sich durch die zeichnerische Dokumentation der Wahrnehmung der virtuellen Informationen ergeben. Je größer das (Taschen-)Objekt, desto höher die wahrgenommene Informationsflut an den jeweiligen Orten.